Das Gleichnis vom Sämann - Mal klappt es ... mal nicht

Die Aussaat von Getreide / Gemüse von Hand
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Lukas 8,4-8 – Das Gleichnis vom Sämann – Lukas 8, 4-8

Eine große Menschenmenge versammelte sich um Jesus, und aus allen Orten strömten die Leute zu ihm. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis:»Ein Bauer ging aufs Feld, um seine Saat auszusäen. Während er die Körner auswarf, fiel ein Teil davon auf den Weg. Die Körner wurden zertreten, und die Vögel pickten sie auf.Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden. Die Körner gingen auf und vertrockneten schnell wieder, weil sie keine Feuchtigkeit hatten.Ein weiterer Teil fiel zwischen die Disteln. Die Disteln gingen mit auf und erstickten die junge Saat.Aber ein anderer Teil fiel auf guten Boden. Die Körner gingen auf und brachten hundertfachen Ertrag.« Dann rief Jesus noch: »Wer Ohren zum Hören hat, soll gut zuhören.«

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Mal klappt es … mal nicht

Niemand verliert gerne. Es fühlt sich nicht toll an, die oder der Letzte bei irgendwas zu sein oder gar auszuscheiden. Manchmal ist es schlimm! Man kann darüber traurig sein oder auch wütend. Es kränkt einen, weil das Gefühl entsteht, nicht gut genug zu sein.

Malte möchte mit Nils befreundet sein. Zwei Nachmittage haben sie miteinander gespielt. Super, findet Malte. Und Nils? Einen dritten Nachmittag möchte er nicht mehr mit Malte spielen. Malte ist traurig darüber. Niemand verliert gerne. Aber Nils möchte lieber allein zu Hause in seinem eigenen Zimmer sein und seine Ruhe haben. Er liebt das Puzzeln. Wenn seine große Schwester Inga ihm helfen will, schickt er sie weg. „Kann ich alleine,“ sagt Nils. Aber heute – das Puzzle ist beinahe fertig – fehlt ihm doch glatt ein Teil. Er sucht das ganze Zimmer ab, sogar auf der Fensterbank und unter dem Tisch. Wo ist das Teil?

Nils ist aufgebracht und wirft das Puzzle um. Niemand verliert gerne. Inga, die Schwester, hört ihn laut rufen. Sie geht in die vierte Klasse. Als es zuletzt Zeugnisse gab, wünschte sie sich eine Eins, ein „Sehr gut“, in Religion. Aber diesmal gab es eine zwei, ein „Gut“. Inga war an diesem Tag so enttäuscht, dass sie sich nach der Schule auf‘s Bett warf und weinte. In die Kissen. Sie hatte sich so, so, so angestrengt. Und die Lehrerin hatte immer zu ihr gesagt: „Gut, Inga, das ist gut. Gut machst du das.“ Aber eben nicht: sehr gut. Jetzt hat Inga erstmal keine Lust mehr auf die Lehrerin und auf Religion und auf Gott und überhaupt. Niemand verliert gerne.

Und was soll Gott dazu sagen? Ich denke, er würde sagen: „Das kenn ich auch.“ Jesus erzählt so eine Geschichte: Gott ist wie ein Bauer, der Samen auf sein Feld wirft. Den ganzen Tag sät er. Ganz viel von den Körnern wirft er aus, mit beiden Händen. Er geht über‘s Feld, in weitem Bogen fliegt die Saat auf die Erde. Der Bauer will ja was ernten. Aber da sind auch Steine, wo nichts wächst. Dann kommen Vögel, die picken die Körner gleich auf. Und da ist Unkraut, das überwuchert die Samenkörner bald. Und nun? Niemand verliert gerne.

Macht nichts, sagt der Bauer. Mehr und mehr streut er aus, in riesigen Mengen. Jetzt muss es nur noch regnen. Jeden Tag schaut der Bauer, ob schon etwas gewachsen ist. Tatsache ist: Wo Steine und Vögel und Unkraut waren, wächst nichts. Aber überall, wo gute Erde war, wachsen köstliche Früchte. Beim Sämann gewinnt nicht der Ärger über die Steine, die Vögel und das Unkraut die Oberhand. Er ärgert sich nicht über die Menge an Samen, die er ausgestreut hat.  Er gibt nicht auf. Er ist glücklich über die Ernte, die er bekommen hat. So ist Gott, sagt Jesus.

Gott möchte gern mit allem Guten bei allen Menschen sein. Manchmal klappt es nicht. Klar, niemand verliert gerne. Aber Gott gibt nicht auf. Hundert- und Tausendmal klappt es und Menschen spüren seine Zuwendung und  freuen sie sich über die Ernte, die er in ihr Leben gelegt hat: Inga hat keine Eins bekommen, aber die Lehrerin lobt sie. Für sie ist Inga mehr als nur eine Zahl und bald macht Inga wieder mit. Malte war erst traurig, aber dann hat er einen wunderschönen Nachmittag mit seinem Opa verbracht. Nils hat das Puzzle vermasselt, aber er hat ein Zimmer für sich selbst, so wie er es mag. Das Puzzle versucht er morgen gleich nochmal. Ob er dazu Malte einladen könnte? Vielleicht freut er sich, ihn zu besuchen. Einen Versuch ist es allemal wert...

Gib Gott nicht auf und gib dich nicht auf. Denn da ist noch dieses "aber", das dich stark macht für dein Leben: "Aber ein anderer Teil fiel auf guten Boden. Die Körner gingen auf und brachten hundertfachen Ertrag."

Gebet

Guter Gott, danke für das Leben und danke für die Welt. Du bist bei uns. Auch wenn wir dich nicht immer spüren: es ist schön, dass Du uns nicht aufgibst. Wir bitten dich: gibt uns die Kraft, dass auch wir nicht aufgeben, wenn es mal schwierig ist. Sei bei allen Menschen, die gerade traurig und mutlos sind. Lass sie spüren, dass ihr Leben einen Sinn hat und schicke ihnen Menschen, die sie liebhaben und trösten. Amen.